Parallel zum Dombildhauer Heinrich Seling arbeitete zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Osnabrück
auch der Bildhauer Lukas Memken, dessen mittelalterlich klingender Name für den Bildhauer
symbolhaft wurde: Seine Kunst bewegte sich im mittelalterlichen Rahmen und verließ eigentlich
nie den kirchlichen Raum. Lukas Memken wurde 1860 in Hersum/Hümmling geboren, kam 1875 nach
Münster/Westfalen und erlernte bei dem damals in Münster sehr bekannten Bildhauer Heinrich Ewerz
(1882-1962) das Bildhauerhandwerk. Ab 1888 wohnte und arbeitete Lukas Memken in Osnabrück. Zu
seinen besonderen Werken gehören der Altar in Oesede, die Seitenaltäre und die Kanzel in St.
Johann zu Osnabrück, sowie viele weitere sakrale Gegenstände für Kirchen und Klöster. Auch wenn
wir von ihm nur zwei Weihnachtskrippen kennen, die allerdings durch andere Künstler erweitert oder
ergänzt wurden (Wellingholzhausen und Ostercappeln), so kann doch angenommen werden, dass er, wie
wir von Zeitzeugen erfahren haben, noch mehr Weihnachtskrippen geschaffen hat, die allerdings
verschollen sind.
Kirchenkrippe, Wellingholzhausen
Holz, polychromiert, 80-120 cm, ab 1936
Ergänzungen von Ludwig Nolde, um 1950
|
Junger Hirte mit Hund, Wellingholzhausen
Holz, polychromiert, 60 cm, 1936
|