Zu den bedeutenden Bildhauern, die in Osnabrück ihre Ausbildung erhalten haben, zählt auch Heinrich
Weltring, der 1847 in Baccum geboren wurde. Nach seiner Schulzeit kam er als 14jähriger auf dem Hof
seines Onkels in Ramsei, wo er 7 Jahre als Knecht tätig war. 1870 kam er durch Vermittlung des
damaligen Pastors von Plantlünne (heute Lünne ), Caspar Ludwig Schriever, zu Heinrich Seling nach
Osnabrück, dem damals bekanntesten Bildhauer im Osnabrücker Land. Nach der Lehre zog Heinrich Weltring
nach Berlin, arbeitete bei Heinrich Pohlmann und studierte an der Königlichen Akademie der Künste.
1879 kehrte er nach Baccum zurück, verkaufte den elterlichen Hof und zog nach Karlsruhe, wo er bei
Professor Adolf Heer als Gehilfe tätig war .Dort traf er dann auf seinen Mäzen, den Fabrikanten Wilhelm
Lorenz, der ihm alle Möglichkeiten zu seiner künstlerischen Entfaltung bot und ihm viele und interessante
Aufträge vermittelte (Nymphengruppe für den damaligen Erbprinzengarten in Karlsruhe). Im Jahre 1885
schuf er eine für die damalige Zeit sehr bedeutende Weihnachtskrippe, die er der Katholische
Kirchengemeinde Plantlünne (heute Lünne ) vermachte. Heinrich Weltring verstarb im Jahre 1917 in Thuine.
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Geburt Christi, Plantünne
Gips, bemalt, 200x80 cm, 1885
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